Eine angemessene Lehrkrafteinschätzung des schulbezogenen Wohlbefindens von Schüler*innen ist eine wichtige Voraussetzung für eine inklusive, adaptive Unterrichtsgestaltung und für die Unterstützung der schulischen und persönlichen Entwicklung. Allerdings ist die Akkuratheit bzw. Genauigkeit von Lehrkraftberichten zu sozio-emotionalen Aspekten eher gering. Bisherige Studien zeigen zudem, dass...
Internalisierende Verhaltensauffälligkeiten bei Schüler:innen werden im Schulalltag häufiger von Lehrkräften übersehen als externalisierende Probleme (Bilz, 2014). Bisherige Befunde deuten auf Zusammenhänge zwischen schulbezogenen Variablen und internalisierenden Symptomen hin (Torsheim & Wold, 2001; Anderman, 2002; Gazelle, 2006; Loukas & Robinson, 2004; Rost & Schermer, 2018). So wurde unter...
1-2% der Studierenden sind von einer Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) betroffen (Deutsches Studentenwerk, 2012; Eichert, Schabmann & Ramacher-Faasen, 2016). Trotz sehr gut ausgebildeter intellektueller Fähigkeiten müssen betroffene Studierende in der Regel deutlich mehr Zeit und Energie als ihre Kommiliton*innen investieren, um die allgemeinen Anforderungen des Studiums zu bewältigen. Des...
Many asylum seekers in Germany are children and adolescents up to the age of 18 who come from crisis or war zones and therefore are at high risk of traumatization. However, so far in Germany there is a lack of school-based standardized methods for trauma-sensitive assessment and intervention for those students. In this poster, we present the TRAILS project (Traumasensitive Diagnostik und...
Soziale Roboter können ihren sozialen Kontext aktiv beeinflussen und soziale Interaktionen in diesen Kontexten modulieren (Jung & Hinds, 2018). Durch positive Schüler:in-Roboter-Interaktion könnte sich wiederum die sozial-emotionale Kompetenz der Schüler:innen verbessern, die wiederum auf die soziale Partizipation der Schüler:innen in inklusiven Lerngruppen wirken könnte. In der vorliegenden...
Soziale Kompetenzen ökonomisch im Schulalltag zu fördern erscheint aufgrund ihrer Bedeutung für die psychische Gesundheit besonders notwendig (Bornstein, Hahn & Haynes, 2010). Im schulischen Kontext Schule bietet es sich an, den Einfluss der Peers für die Förderung prosozialen Verhaltens zu nutzen (Busching & Krahé, 2020). Kooperatives Lernen wird als eine Unterrichtsform diskutiert, die...
In den letzten Jahren wurde inklusive Bildungsgestaltung zum grundlegenden bildungspolitischen Ziel. Diese bedarf insbesondere aufseiten der Lehrerinnen und Lehrer geeigneter Methoden und Kompetenzen, individuelle Lernvoraussetzungen und Lernpotenziale zu beschreiben. Ziel des Projekts „Dynamik - Dynamisches Testen als Perspektive für förderdiagnostische Entscheidungen in der Schule“ ist es...
Bullying stellt neben weiteren Formen der sozialen Gewalt ein wesentliches Problem in schulischen Handlungsfeldern dar. In seiner Erklärung kann Bullying dabei als instrumentalisiertes Verhalten betrachtet werden, mit dem Täter*innen persönliche Ziele verfolgen. Vor diesem Hintergrund wird in der vorgestellten Studie die Annahme geprüft, ob das Entstehen von Bullying mit der Befriedigung oder...
Lernschwierigkeiten (SFB Lernen sowie Lernstörungen) werden in Deutschland mit einer hohen Prävalenz beschrieben. Über die schulischen Lernschwierigkeiten hinaus zeigen sich bei betroffenen Kindern und Jugendlichen jedoch überdurchschnittlich häufig weitere begleitende Auffälligkeiten. Diese können den sozio-emotionalen Bereich betreffen und sowohl internalisierender als auch...
Der vorschulische Erwerb sprachlicher Basisfähigkeiten gilt als essenzielle Voraussetzung für den Schulerfolg (Gornik et al., 2021). Insbesondere mehrsprachig aufwachsenden Vorschulkindern mit spätem Erwerbsstart fehlt häufig der für den Schulerfolg notwendige Deutschkontakt. Das Projekt „Basisfähigkeiten stärken: Qualifizierung, Diagnostik, Intervention“ bildet die wissenschaftliche...
Die interprofessionelle Kooperation zwischen Regelschulkolleginnen und Sonderpädagoginnen gilt als zentrale Gelingensbedingung für die schulische Inklusion (Hoya et al., 2021).
Forschungsergebnisse zeigen, dass die Persönlichkeit der Lehrkräfte Einfluss hat, z.B. zeigen die „Big 5“ eine prädiktive Validität für akademischen Erfolg und kommunikatives Verhalten. Extraversion und...
Die Psychomotoriktherapie in der Schweiz benötigt zwingend eine Gegenstandsbestimmung, wie auch eine normative Rahmung zur Theoriebegründung. Eine systematische Erfassung von Interventionen und ihrer Wirksamkeit in der Schweizer Psychomotoriktherapie fehlen bislang. Auch für die Auswahl der Interventionen, die in der Ausbildung zur Psychomotoriktherapeut*in in Zukunft vermittelt werden sollen,...
Trotz des in Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention explizit verankerten Rechts auf Teilhabe am inklusiven Bildungssystem sind Kinder und Jugendliche mit Behinderung noch immer von Diskriminierung bedroht. Stigmatisierende Einstellungen von Lehrkräften gegenüber Schüler*innen mit Förderbedarf spielen dabei eine wichtige Rolle. Studien weisen darauf hin, dass eine Vielzahl an Faktoren...
Im Kontext schulischer Inklusion wir derzeit umfassend diskutiert, welche Rolle die Sonderpädagogik einnehmen kann (Lütje-Klose & Miller, 2017). Vorliegenden Theorien zur sonderpädagogischen Professionalität (z. B. Reiser, 1998) entsprechend liegen erste Erkenntnisse vor, wonach sonderpädagogische Lehrkräfte unterschiedliche Aufgabenprofile sowohl als Generalist*innen als auch als...
Eine der am häufigsten vorkommenden psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter ist die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die Kernsymptomatik ist dimensional in der Population verteilt und kann auch im subklinischen Bereich bedeutende Auswirkungen auf das tägliche Erleben und Verhalten haben (vgl. Balázs & Keresztény, 2014). Es ist anzunehmen, dass...
Zur Umsetzung von inklusivem Unterricht auf der Sekundarstufe I sowie zu den Wirkungen von inklusivem und separativem Unterricht auf der Sekundarstufe I liegen noch wenig Erkenntnisse vor. In der vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Längsschnittstudie wird erstens untersucht, welche Förder- und Unterstützungsmassnahmen an der Sek I für Schüler:innen mit besonderem Bildungsbedarf (SuS...
Eine tragfähige Schülerinnen-Lehrerinnen-Beziehung bildet eine wesentliche Voraussetzung für wirkungsvolles pädagogisches Handeln im Förderschwerpunkt der Emotionalen und sozialen Entwicklung (EsE; KMK, 2000). Eine Vielzahl empirischer Studien aus dem englischen Sprachraum unterstreicht den Einfluss der Qualität der Schülerinnen-Lehrerinnen-Beziehung auf das akademische Lernen (z. B....
Die soziale Partizipation ist ein wichtiger Faktor für die sozio-emotionale und akademische Entwicklung von Schüler:innen. Im Kontext der aktuellen Literatur zur sozialen Partizipation werden in diesem Zusammenhang die Dimensionen (1) Freundschaften zu Peers, (2) Interaktionen mit Peers, (3) soziale Akzeptanz durch Peers und (4) die Selbstwahrnehmung der (eigenen) sozialen Inklusion...
Bisherige Studien belegen, dass Kinder und Jugendliche von einer Abnahme ihres Wohlbefindens während der Pandemie berichteten (z. B. Brakemeier et al., 2020; Pieh et al., 2021; Ravens-Sieberer et al., 2020; Simon et al., 2021). Für Kinder und Jugendliche bedeuteten die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, dass sie sich aus der Schulgemeinschaft und sohin von Gleichaltrigen und Freund*innen...
Studien zu Einstellungen unterschiedlicher Akteure zu schulischer Inklusion sind ein Schwerpunkt der empirischen Inklusionsforschung. Dies zeigt sich unter anderem an der großen Zahl von verfügbaren Einstellungsinstrumenten. Der Begriff schulische Inklusion als das zentrale Einstellungsobjekt derartiger Instrumente ist jedoch unscharf. Daher ist die Operationalisierung des Konstruktes in...
Das Familienklassenzimmer ist ein Konzept multi-systemischer Förderung an Schulen und möchte Schülerinnen sowie ihren Bezugspersonen einen geschützten Raum der Unterstützung und Sensibilisierung für Verhaltensweisen und deren mögliche Änderung bieten. Hierbei richtet sich die Wahrnehmung von Störverhalten nach dem subjektiven Empfinden von Lehrerinnen, welche ihren Unterrichtsauftrag...
Schwierigkeiten in den schulischen Grundkompetenzen des Lesens, Rechtschreibens und Rechnens stellen ein ernstzunehmendes Entwicklungsrisiko dar. Der vorliegende Beitrag berichtet über ausgewählte Ergebnisse der Potsdamer Arbeitsgruppe der SCHUES-Studie. Er geht der Frage nach, wie sich Kinder bis zum Ende des dritten Schuljahres entwickeln, bei denen bereits im Kindergartenalter ein Risiko...
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Betreuungspersonen in Behinderteneinrichtungen mit einer erhöhten Arbeitsbelastung konfrontiert sind, ein erhöhtes Burnout-Risiko aufweisen (Schwangler, Wahl, Neuperdt, & Rathmann, 2020) und ihren Gesundheitszustand als deutlich schlechter einschätzen als vergleichbare Personengruppen (Habermann-Horstmeier & Limbeck, 2016). Zudem stehen...
Eine Lese-Rechtschreibschwäche begleitet die betroffenen Lernenden während des gesamten Lebens und nicht selten scheitern junge Menschen in ihrer Ausbildung an diesen Problemen (Reis et al., 2020). Denn nicht regelkonform lesen und schreiben zu können, ist in einer literalen Gesellschaft noch immer ein tabuisiertes Phänomen. Um sowohl die Schule, als auch beispielsweise ein Studium erfolgreich...
Lesekompetenz ist essentiell für die schulische und gesellschaftliche Teilhabe. Schüler*innen mit Deutsch als Zweitsprache und Verhaltensproblemen gelten diesbezüglich jedoch als risikobehaftet (Melby-Lervag & Lervag, 2014), woraus sich eine große Bedeutung einer spezifischen Leseförderung für diese Zielgruppe ergibt. Für das Leseverstehen stellt die Automatisierung der Worterkennung einen...
Der Sichtwortschatz umfasst bekannte Worte, die Schülerinnen und Schüler direkt lesen und nicht über die einzelnen Grapheme dekodieren müssen. Das Konzept unterscheidet sich wesentlich vom Ganzwortlesen, welches im Förderschwerpunkt geistige Entwickung (FgE) in der Theorie und in den Lehrplänen verankert ist. Der systematische Aufbau eines textbezogenen Sichtwortschatzes war ein wesentlicher...
Für Mathematikangst werden in Abhängigkeit eingesetzter Kriterien und Instrumente Prävalenzraten von 4% (Chinn, 2009) über 30% (OECD, 2013) bis 68% (Betz, 1978) beobachtet. Der Zusammenhang zwischen Mathematikangst und Mathematikleistung wurde vielfach untersucht und wird als wechselseitig wirkend beschrieben (Carey et al., 2016; Hembree, 1990). Mathematikangst kann einen situativ negativen...