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Die Diagnosekompetenz von Lehrkräften stellt eine wichtige Facette professioneller Kompetenz dar und ist für die Durchführung eines inklusiven Unterrichts von großer Wichtigkeit (Leuders et al., 2018). Um der Heterogenität der Schüler:innen gerecht zu werden, müssen Lehrkräfte die Lernvoraussetzungen und -fortschritte im Unterricht genau einschätzen können (Beswick et al., 2005; Karing et al., 2011). Verschiedene Studien zeigen, dass dies den Lehrkräften in sehr unterschiedlichem Maße gelingt (Helmke, 2017; Südkamp et al., 2012). Durchschnittlich sind die Einschätzungen zwar zutreffend, zwischen den einzelnen Lehrkräften unterscheiden sie sich jedoch teilweise sehr stark. Daher ist davon auszugehen, dass es verschiedene Faktoren gibt, die die Diagnosekompetenz von Lehrkräften beeinflussen. Ein systematisches Review soll diese Einflussfaktoren beleuchten. Aus anfänglich mehr als 6000 Beiträgen, konnten durch Titel- und Abstractrating anhand von Ein- und Ausschlusskriterien 39 Studien extrahiert werden, die ingesamt 50 mögliche Einflussfaktoren betrachten. Diese betreffen Merkmale der Lehrkräfte, der Schüler:innen, der Klassen, sowie Urteils- und Testmerkmale. Für etwa die Hälfte dieser Faktoren wurde in den jeweiligen Studien ein Einfluss nachgewiesen, für einige weitere zeigen sich uneindeutige Ergebnisse. Diese Erkenntnisse sollen im Vortrag genauer betrachtet und anschließend diskutiert werden.