20-21 May 2022
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Anwendung des deutschen LITMUS-QU-NWR bei mehrsprachigen Kindern mit geringer Kontaktdauer zur deutschen Sprache

20 May 2022, 15:15
2m

Speaker

Alexandra Niephaus

Description

Der LITMUS quasi-universal nonword repetition task (LITMUS-QU-NWR, Grimm et al., 2014) wurde bereits in verschiedenen Studien zur Identifikation von Kindern mit auffälliger Sprachentwicklung angewendet (u.a. Hamann & Abed Ibrahim, 2017; Scherger, 2020; 2021). Unseres Wissens wurde das Instrument bisher noch nicht in Bezug auf Kinder mit geringer Kontaktzeit zur Zweitsprache (L2) herangezogen.
Vorherige Studien haben gezeigt, dass das Instrument mehrsprachige Kinder trotz geringerer sprachlicher Erfahrung gegenüber einsprachigen Kindern nicht benachteiligt (u.a. Thordardottir & Brandeker, 2013). Daher kann es auch für Kinder mit geringer L2-Kontaktdauer anwendbar sein. Um diese Hypothese zu überprüfen, wurde die Kurzversion des Tests mit N = 95 Kindern mit Deutsch als L2 und verschiedenen Erstsprachen durchgeführt. Die L2-Kinder mit niedriger Kontaktdauer zum Deutschen (N = 35) wurden mit zwei Gruppen von gleichaltrigen Kindern mit Sprachenwicklungsstörung (SES, N = 21) und ohne SES (TD, N = 39) verglichen, die eine längere Kontaktdauer zum Deutschen hatten (s. Tabelle 1). Die Studie fokussiert folgende Forschungsfragen:
a) Hat die Kontaktdauer einen unterschiedlichen Effekt auf die Ganzwortgenauigkeit in den sprachabhängigen (LD) und sprachunabhängigen (LI) Teilen des LITMUS-QU-NWR?
b) Ähneln die Ergebnisse der L2-Kinder mit niedriger Kontaktdauer denen der frühen L2TD oder L2SES Kinder mit längerer Kontaktdauer?
Die Ergebnisse werden in Bezug auf die Anwendbarkeit des deutschen LITMUS-QU-NWR für Kinder mit niedriger Kontaktdauer zum Deutschen und in Bezug zur frühen Identifikation von (möglicher) SES diskutiert.

Probandenübersicht

Referenzen

Grimm, A., Ferré, S., dos Santos, C., & Chiat, S [S.] (2014, July 13). Can nonwords be language-independent? Cross-linguistic evidence from monolingual and bilingual acquisition of French, Ger man, and Lebanese. IASCL. Symposium Language Impairment Testing in Multilingual Setting (LITMUS), Amsterdam.
Hamann, C., & Abed Ibrahim, L. (2017). Methods for Identifying Specific Language Impairment in Bilingual Populations in Germany. Frontiers in Communication, 2, Article 16. https://doi.org/10.3389/fcomm.2017.00016
Scherger, A.‑L. (2020). Erprobung von LITMUS-Screenings für SES bei Mehrsprachigkeit–Morphosyntax und phonologische Komplexität* Testing LITMUS-diagnostic tools for DLD in bilingualism - morphosyntax and phonological complexity. Forschung Sprache(2), 10–26. https://www.forschung-sprache.eu/fileadmin/user_upload/Dateien/Heftausgaben/2020-2/Scherger.pdf
Scherger, A.‑L. (2021). The role of age and timing in bilingual assessment: Non-word repetition, subject-verb agreement and case marking in L1 and eL2 children with and without SLI. Clinical Linguistics & Phonetics, 1–21. https://doi.org/10.1080/02699206.2021.1885497
Thordardottir, E., & Brandeker, M. (2013). The effect of bilingual exposure versus language impairment on nonword repetition and sentence imitation scores. Journal of Communication Disorders, 46(1), 1–16. https://doi.org/10.1016/j.jcomdis.2012.08.002

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